Kletterpflanzen für Sichtschutzspaliere und Wandbegrünung
Kletter- und Rankpflanzen sind ein wichtiger Bestandteil jedes Gartens und jedes Hauses. Sie verbinden Architektur und Natur optisch und auch emotional. Welche Arten sich für welchen Standort am Besten eignen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Aristolochia macrophylla (Pfeifenwinde) , große hellgrüne herzförmige Blätter, interessante Blüten, die aber leider vom Laub verdeckt werden, etwas langsame Jugendentwicklung, benötigt Rankgerüst oder Drähte
Hedera helix (Efeu) , Wurzelkletterer, benötigt kein Rankgerüst, schwierig im Zaum zu halten, nur bei völlig intaktem Putz, immergrün
Hydrangea petiolaris (Kletterhortensie) , Wurzelkletterer und leicht schlingend, langsamwachsend, über 10 - 15 m hoch, kalkmeidend, frische Böden, weiße Schirmrispen
Die Pfeifenwinde (Aristolochia) deckt große Flächen mit ihren hellgrünen herzförmigen Blättern.
Das Geißblatt ist beliebt aufgrund seiner Blütenpracht.
Aristolochia, Hedera und Hydrangea (siehe oben)
Akebia quinata, A. trifoliata, A. pentaphylla (Akebie) , warme geschützte Lagen, langsame Jugendentwicklung, bis 10 m, verkahlen ohne gelegentlichen Rückschnitt von unten, selten gebildete Früchte eßbar, Schlinger, Rankgerüst
Celastrus orbiculatus (Baumwürger) , Blüten unscheinbar, aber zierender Beerenschmuck im Herbst, zweihäusig (für Fruchtansatz "Männchen" und "Weibchen" pflanzen), Schlinger, Rankgerüst
Clematis montana mit Sorten `Rubens´ und `Superba´ (Waldrebe) , Rückschnitt erst nach Blüte, können ggf. zurückfrieren, treiben aber wieder aus, Schlinger und Blattranken, Rankgerüst besser als Drähte, Wurzelbereich mit Stauden/Bodendeckern beschatten, z.B. Hosta, Geranium, Hemerocallis, Heuchera, etc.
Humulus lupulus (Hopfen) , eigentlich Kletterstaude, oberirdische Triebe sterben im Winter vollständig ab, Schlinger, Drähte besser als Rankgerüst
Lonicera caprifolium, L. x heckrottii, L. henryi, L. periclymenum, (Geißblatt) , schöner Blütenschmuck, Schlinger, Rankgerüst oder Drähte, L. henryi in geschützten Lagen wintergrün.
Parthenocissus quinquefolia und P. tricuspidata (Wilder Wein) , starkwachsend, mit Haftscheiben selbstkletternd, benötigen kein Rankgerüst, schwierig im Zaum zu halten, Haftscheiben bleiben beim Abreißen der Triebe an Unterlage haften, schöne rote Herbstfärbung
Akebia, Celastrus, Humulus und Parthenocissus (siehe oben)
Actinidia arguta, A. chinensis, A. kolomikta (Strahlengriffel, Kiwi), sonnig warm, geschützt, starkwachsend (A. kolomikta mittelstark), frische Böden, große, bei A. kolomikta grün-weiß-rosa Blätter, eßbare Früchte (A. chinensis = Kiwis), meist eingeschlechtlich, deshalb für Fruchtansatz mind. eine männliche Pflanze erforderlich.
Campsis radicans, C x tagliabuana (Klettertrompete) , sonnig warm, geschützt, Wurzelkletterer und leicht windend, starkwachsend, Wurzelbereich beschatten, orangerote oder gelbe Trichterblüten, Rankgerüst
Kletterrosen (Rosa) , keine trocken-heißen Lagen (reine Südwände, sonst Gefahr von Mehltaubefall), Spreizklimmer, muß angebunden werden, fachgerechter Rückschnitt erforderlich, Sonnenschutz im Winter (Reisig, Tücher)
Vitis coignetiae (Wildrebe) , bis 8 m, braunrot-borstige Triebe, große Blätter, sonnig und warm
Vitis idaea (Weinrebe) , nur mehltauresistente Sorten (Regent, Boskoop´s Glorie, u.a.) pflanzen, fachgerechter Schnitt erforderlich, Schlinger, Rankgerüst.
Wisteria floribunda und W. sinensis (Glycinie, Blauregen) , herrlicher Blütenschmuck, aber nur bei vegetativ vermehrten Pflanzen, in der Jugend etwas frostempfindlich, Rückschnitt nach Blüte, stark wachsender Schlinger, Rankgerüst oder Drähte, Vorsicht, "erwürgt" Dachrinnenrohre und Balkongeländer, wird im Alter sehr schwer.
Fallopia (Kletterknöterich, "Architektentrost") wird aufgrund seines wuchernden Wachstums und unattraktiven Aussehens nicht empfohlen
Sehnsucht nach dem Süden wecken die prächtigen Blüten der Klettertrompete (Campsis).
Für den romantischen Garten: Mit Kletterrosen bewachsene Rankbögen.
Sämlingspflanzen des Blauregens (Wisteria) können faule Blüher sein, deshalb sollten Sie hier stecklingsvermehrte Pflanzen verwenden.
Bei der Pflanzung von Klettergehölzen an (Haus)Mauern sollte ein Abstand zur Mauer eingehalten werden, damit der Wurzelballen in den von Niederschlägen erreichten Bodenbereich kommt.