Der Boden - die Grundlage der Fruchtbarkeit
Der Boden. Aus ihm ziehen unsere Pflanzen ihre Kraft und ihre Nährstoffe. Wie Sie Ihren Boden zum Herz Ihres Gartens machen und ihm helfen, Heimat für viele gesunde Pflanzen zu werden, haben wir in den folgenden Abschnitten für Sie beschrieben.
Vorbereitung
Das grobplanierte Gelände wird von Bauschutt und Unrat gesäubert und der durch Baufahrzeuge festgewalzte Boden tiefgründig gelockert. Diese Lockerung sollte mindestens 30 cm tief (möglichst maschinell) durchgeführt werden.
Wird der Oberboden ohne Tiefenlockerung des verdichteten Unterbodens auf letzteren aufgetragen, trocknet er sehr schnell aus, da durch den ungenügenden Verbund bei der Bodenschichten keine kapillare Wassernachlieferung aus größeren Bodentiefen erfolgen kann. Außerdem können tiefer wurzelnde Pflanzen nur schwer die verdichteten Schichten durchdringen.
Bei längeren Niederschlagsperioden vernäßt der aufgebrachte Oberboden, da der verdichtete Unterboden wie eine Stauschicht wirkt, die dem raschen Versickern des Niederschlagswassers entgegenwirkt. Wurzelschäden der Kulturpflanzen durch Sauerstoffmangel im wassergesättigten Boden sind die Folge.
In Hanglagen besteht zudem die Gefahr, daß der Oberboden besonders bei Wassersättigung auf der dichten und glatten Oberfläche des Unterbodens abrutscht.
Ist der vorhandene oder angelieferte Boden sehr stark mit Wurzelunkräutern (Quecke, Distel, Löwenzahn, Winden, Schachtelhalm, Giersch) durchsetzt,so müssen diese so gut wie möglich entfernt werden.
Auf den gelockerten Unterboden wird der Oberboden so auf das Gelände aufgetragen, daß der Unterboden nicht wieder verdichtet wird.
Im Gemüsegarten und im Bereich der Ziergehölze sollte die Auftragsdicke mindestens 25 cm betragen, für den Rasen oder die Blumenwiese genügen 10 cm.
Für Obstgehölze sind vor der Pflanzung genügend große Pflanzgrubenauszuheben und mit entsprechend aufbereitetem Pflanzsubstrat zu füllen.
Bodenverbesserung
Steht wenig humusreicher Oberboden zur Verfügung, kann auch qualitativ hochwertiger Grüngutkompost (kein Mischkompost!) zur Bodenverbesserung eingebracht werden. Dies empfiehlt sich besonders bei leichten sandigen Böden.
Von der Verwendung von Torf wird abgeraten, da er sehr stark versauernd wirkt und nach völligem Austrocknen nur schwer wieder Wasser aufnimmt.
Torf ist kein Bodenverbesserungsmittel, er gehört ins Moor und nicht in den naturgemäßen Garten.
Schwere tonige Böden können durch das Einbringen von mineralischem Lockermaterial (grober (!) Sand, feiner Kies, Tonsplitt, Lavagranulate, etc.) durchlässiger gemacht werden, allerdings benötigt man hierfür größere Mengen. Auch hier kann Grüngutkompost mit eingearbeitet werden.
Fitness für den Boden
Ein probates Mittel, bei längeren Brachezeiten das Aufkommen von Samenunkräutern zu verhindern ist die sofortige Einsaat von Gründüngungspflanzen (Phacelia, Buchweizen, u.a. oder entsprechende Mischungen) nach der Bodenvorbereitung.
Auch die Wurzelunkräuter werden von diesen dicht wachsenden Pflanzen z.T. unterdrückt.
Die Pflanzen sollten jedoch vor der Samenreife abgemäht oder untergefräst werden, um das Ausfallen von Samen zu vermeiden. Danach unbedingt sofort wieder einsäen.
Kreuzblütler wie Raps und Ölrettich sollten zur Gründüngung nicht dort verwendet werden, wo nachher Kohl und dessen Verwandten (auch Rettich und Radieschen) angebaut werden, um die Übertragung von Wurzelkrankheiten zu vermeiden (Kohlhernie).
Vor der Bepflanzung oder der Raseneinsaat sollte möglichst mindestens eine Kulturperiode mit Gründüngungspflanzen erfolgen, um den Boden zu beleben und aufzuschließen.
Eine Startdüngung mit ca. 150 g/m2 Hornspänen sichert ein zügiges Wachstum der Pflanzen und eine gute Bodenbedeckung.
Um gezielt düngen zu können, ist die Kenntnis des Nährstoffgehalts des Bodens unerläßlich. Deshalb sollte vor dem Anbau von Kulturpflanzen unbedingt eine Bodenanalyse gemacht werden.
Eine fachgerechte Kompostwirtschaft und Bodenpflege (Mulchen, Fruchtwechsel, Zwischensaat von Gründüngungspflanzen) sichert langfristig die Fruchtbarkeit des Bodens.